Seeschlacht von Navarino | Ambroise Louis Garneray (ca. 1830)

Griechische Befreiung
1821–1829 |  Griechen erkämpfen ihr erstes Griechenland

Die Griechen haben zwar schon in der Antike das kulturelle Fundament Europas gebaut, aber über 2000 Jahre keinen gemeinsamen Staat. Nach Römern und anderen herrschen ab dem 15. Jahrhundert Osmanen über die Hellenen. Die sehen die Französische Revolution, lesen die Schriften der Aufklärung und sehnen sich nach Freiheit – in einem eigenen Staat. Und gründen zur Vorbereitung den Geheimbund „Filiki Eteria“ (Φιλική Εταιρεία ≈ Freundesgesellschaft).

Am 25. März 1821 beginnt der Aufstand mit dem Ruf „Freiheit oder Tod“ (Ελευθερία ή Θάνατος = Elefthería i thánatos – Heute Wahlspruch Griechenlands: Die 9 Streifen der Flagge stehen für seine 9 Silben). Gekämpft wird in ganz Griechenland, vor allem auf der Peloponnes, dem Festland und einigen Inseln. Nach anfänglichen Siegen geraten die Freiheitskämpfer allerdings unter Druck, auch weil sie sich – ganz Griechen – zwischenzeitlich untereinander zerstreiten und bekämpfen.

Europas Großmächte Frankreich, Großbritannien und Russland reagieren zunächst zurückhaltend. Doch der populäre Philhellenismus beispielsweise von Lord Byron weckt öffentliches Mitgefühl und Sympathie. Als eine mächtige Flotte auf die Peloponnes zuläuft und die griechische Sache schon verloren scheint, greift Europa ein. In der Seeschlacht von Navarino 1827 wird die osmanisch-ägyptische Flotte besiegt und zerstört.

Nach weiteren Kämpfen und Verhandlungen wird 1830 Griechenland als unabhängiger Staat anerkannt. Doch nicht zu unabhängig und nicht als Republik: Griechenland bekommt einen König – Otto von Bayern.



Weiterführende Links:
> Sehr ausführlicher Artikel in der deutschen Wikipedia | https://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Revolution
> Artikel in der Zeitschrift "MARE" | https://www.mare.de/die-jeanne-d-arc-der-griechen-content-5984?srsltid=AfmBOoqfMLN6M5QnssM_MhHqBZbU4V8f24w-gRpIslof_E7QZ0U8uG8X