• PELOPONNES / MANI | Leuchtturm am Kap Tenaro
    GRIECHISCH: Φάρος που βρίσκεται στο Ακρωτήριο Ταίναρο (Akra Tainaron)
    ENGLISCH: Tenaro Lighthouse // Lighthouse of Cape Matapan/Tainaron/Taenarum

    Leuchtturm am Kap Tenaro (Griechenland) auf der Inselspitze der Mani (Peloponnes) von Norden mit Blick aufs Mittelmeer


    Der Leuchtturm
    Europas strahlendes Südkap

    Er ist der südlichste Leuchtturm auf europäischem Festland. Er steht am Südkap. Also an der Spitze der rauen Mani, des Mittelfingers der Peloponnes. Weit ragt dieses Kap Tenaro ins Mittelmeer hinein, trennt Ägäis vom Ionischen Meer. Wer vom Schwarzen Meer nach Venedig oder Rom schifft, muss um diese gefährlichen Scheitelpunkt herum. (Sofern man nicht den fast zeitgleich eröffneten Kanal von Korinth nutzt, was freilich viele Schiffen wegen ihrer Größen- oder aus strategischen Gründen nicht können. Aber das ist eine andere Geschichte, nämlich die des => Kanal von Korinth.)

    Zur Entschärfung bauten die Franzosen 1882/83 den Leuchtturm. Einen 16-Meter-Turm, mit quadratischem Grundriss, um Kosten zu sparen. Was man sich erlauben konnte, weil das Gelände ihn im rückwärtig gegen Nordwinde abschirmt. Gekrönt vom zweistöckigen Metallkäfig, der die Lichtanlage beherbergt, ging das Leuchtfeuer 1887 in Betrieb. Der mit Petroleum betriebene Rotations-Diopter von Sautter-Lemonnier aus Paris strahlte weißes Dauerlicht-Licht mit roten Blitzen. Aus 41 Metern Höhe erlangte er schon damals eine beachtliche Reichweite: Von der Meeresoberfläche ließ sich seine Strahl noch aus 12 Seemeilen, also gut 22 Kilometern anpeilen.

    Erstmals renoviert wurde in den 1930er Jahren. In der Besatzungszeit während des zweiten Weltkriegs blieb er, wie so vieles, dunkel. Ab 1947 durfte er als Teil des neuen Leuchtturmnetzes wieder strahlen. Allerdings zunächst mit provisorischen Acetylenbrennern. Die funktionierten zwar automatisch, waren aber nicht sehr leistungsstark und zuverlässig. So bekam der Turm mit seiner zweiten Renovierung 1950 eine elektrische Leuchtanlage, drei Leuchtturmwärter – und für die eine Ölheizung. Nun betrug seine Reichweite 16 Seemeilen, also knapp 30 Kilometer. 1982/84 wurde er automatisiert und auf Solarenergie umgestellt. Damit stiegt die Reichweite nochmals auf nun 22 Seemeilen, gut 40 Kilometer. 2008 wurde das Gebäude am Kap Tenaro (auch Kap Tainaro = Ακρωτήριο Ταίναρο oder Kap Matapan = Κάβο Ματαπάς) mit Mitteln der Aikaterini-Laskaridis-Stiftung (Ίδρυμα Αικατερίνης Λασκαρίδη) nochmals aufwändig restauriert.

    Polikos Dimakakos war der letzte echte Leuchtturmwärter am Kap Tenerao. Ihm oblag es, den Betrieb 1982/84 auf Solarenergie umzustellen und zu automatisieren. Danach wurde er Aufseher über alle Leuchttürme der Peloponnes. Zum Abschied sagte er dies (was im Griechischen Original noch viel schöner klingt):


    Lied des letzten Leuchtturmwärters

    Seht, wie Wellen wild sich brechen
    pochend gegen Hades Tore - öffnen sie die Gräber.

    Rauschen, als wenn Seelen fliehen,
    vom See des Flusses Acheron
    wo der Cerberus bellt.

    Der große Leuchtturm, er erhellt
    das Dunkel der Nacht,
    schenkt den Seleeuten Hoffnung,
    und Euch allen Licht und Zuversicht!
    Δες πως χτυπούν άγρια τα κύματα
    τις πόρτες του Άδη να ανοιχτούν μνήματα

    θαρρείς ψυχές που ξέφυγαν, βουίζει,
    από τη λίμνη του Αχέροντα
    που ο Κέρβερος γαυγίζει

    Ο φάρος πελώριος που σπαδίζει
    τα σκοτάδια της νύχτας
    που δίνει ελπίδα στο ναυτικό
    φως και ελπίδα για όλους!

    Polikos Dimakakos von Sotiris
    (Πουλίκου Δημακάκου του Σωτήρη)




    Weiterführende Links:
    => Architektonische Beschreibung (griechisch) http://www.mani.org.gr/arhitektoniki/far_tain/tain.htm  
    => Lied des letzten Leuchtturmwärters (griechisch)
    http://www.mani.org.gr/fonimanis/2003/05_farof.htm
    => Nautisch-technische Angaben (englisch)
    https://www.1yachtua.com/nauticalcharts/downloads/Pub113bk.pdf
    => Fotos und Geschichte (englisch)
    https://faroi.com/en/tenaro.htm
    => Schöne Fotos der Landspitze (englisch)
    https://marinas.com/view/lighthouse/dnaq7n_Tenaro_Lighthouse_Tenaro_Greece
    => Wanderbeschreibung (deutsch)
    https://www.nature-classic.at/tourenbuch/archiv-bergsteigen/1166-kap-tenaro-matapan.html
    => Historisch (archiviert, griechisch)
    https://web.archive.org/web/20070624162722/http://odysseus.culture.gr/h/2/gh251.jsp?obj_id=6804
    => Schöne Bilder in HighRes
    https://marinas.com/view/lighthouse/dnaq7n_Tenaro_Lighthouse_Tenaro_Greece
    => Archäologische-Historische Beschreibung (griechisch)
    http://odysseus.culture.gr/h/2/gh251.jsp?obj_id=6804

    Leuchtturm am Kap von Tenaro auf der Inselspitze der Mani von Westen



    Technische Angaben

    (1) No.:
              14992
              N 4048

    (2) Name and Location:
              -Akra Tainaron

    (3) Position:
              36° 23.1´ N
              22° 28.9´ E

    (4) Characteristic:
              Fl.(2)W.
                period 20s
                fl. 0.2s, ec. 2.3s
                fl. 0.2s, ec. 17.3s

    (5) Height:
                135
                41

    (6) Range:
                22

    (7) Structure:
                Square tower, dwelling; 52


    Internationale Codes

                NGA: 14992
                ARLHS: GRE-125 (Amateur Radio Lighthouse Society)
                Admiralität: E 4048 (United Kingdom Hydrographic Office)



    Leuchtturm am Kap Tenaro auf der Inselspitze der Mani von oben


    Übersetzung der griechischen Denkmalschutz-Architekturbeschreibung

    Der Leuchtturm am Kap Tainaro markiert den südlichsten Punkt des griechischen Festlands und die Gegend ist seit der Antike mit Legenden und Traditionen verbunden.

    Auf den natürlichen und steilen Klippen von Akrotiri, in einer Höhe von 40–50 Metern über dem Meeresspiegel, wurde ein Plateau mit einer Brüstung um den Umfang angelegt. Auf dem Plateau steht ein rechteckiges Gebäude mit absoluter Symmetrie hinsichtlich der Abmessungen (14 x 19 m) und Öffnungen. Es handelt sich um ein Mauerwerk mit einem hervorstehenden hellen Sockel rundherum, auf dem das Gebäude errichtet ist, was durch die gut bearbeiteten Steine ​​an den Ecken und in den gewölbten Öffnungen betont wird.

    In der Mitte der Südseite des Gebäudes ist der hohe Leuchtturm (Turm) in das Außenmauerwerk in einer Vertiefung und einem Vorsprung integriert, ebenfalls mit gut bearbeiteten Steinen an den Enden und in den kleineren Öffnungen, und hat eine Gesamthöhe vom Boden aus von etwa 15 Metern.

    Am höchsten Punkt des Turms ist eine Plattform mit aufwendigen steinernen Bogenauslegern angelegt, auf der der Metallteil des Leuchtturms ruht und die in einem kuppelförmigen Baldachin mit Orientierungshinweisen und einem Pfeil für die Windrichtung endet.

    Die gewölbten Öffnungen haben hölzerne, getäfelte Rahmen, mit Ausnahme der Eisentür des Haupteingangs und der Fenster des Turms, die aus Metall und verglast sind.

    Die gesamte Konstruktion weist keine Probleme mit der statischen Festigkeit auf, jedoch sind Abnutzungserscheinungen an den Beschichtungen, Metall- und Holzkonstruktionen sowie an anderen Teilen der Umgebung vorhanden.

    Autor
    Athanasios Anastasopoulos, Architekt und Ingenieur

    (QUELLE: http://odysseus.culture.gr/h/2/gh251.jsp?obj_id=6804)







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