Loibl-Pass
Eine geschichtsträchtige Verbindung
Lange führte der kürzeste Weg von Klagenfurt nach Ljubljana über den 1368 Meter hohen Loiblpass. Die Route war schon für die Römer enorm wichtig. Aber auch schwierig – und gefährlich. Deshalb wurde der Saumweg für Lasttragtiere im 16. Jahrhundert zum Verkehrsweg für Sechsspänner ausgebaut. So verband er Wien und Triest als Macht- und Wirtschaftszentren. Dazu grub man 1560 auch den ersten, damals beachtliche 150 Meter langen Scheiteltunnel. Den trug man allerdings anlässlich der Reise von Kaiser Karl VI. 1728 wegen Einsturzgefahr ab, was dem Pass seine heutige Form gab.
Heute ist der eigentliche Loiblpass für Fahrzeuge gesperrt. Denn die fahren durch den 300 Höhen-Meter tiefer gelegenen, 1.566 Meter langen neuen Loibltunnel. So beträgt die maximale Steigung statt 28 % „nur“ noch 17 %. 1943-44 zunächst als schmaler Militärdurchgang von Zwangsarbeitern durch den Berg getrieben, wurde die enge Röhre (2 x 3 m) im August 1950 wieder gesperrt, in den 1960er Jahren auf 7,50 m Breite erweitert und 1967 wiedereröffnet. Diese Route war lange die Hauptverkehrsader nach Slowenien: Bis zur Eröffnung des 20 km westlich gebauten Karawankentunnels im Jahr 1991, durch den heute der meiste Verkehr fließt.
Die hauptsächlich französischen Kriegsgefangenen, die den Tunnel unter hohem Blutzoll bauen mussten, waren in zwei Konzentrationslagern nördlich und südlich des Tunnel inhaftiert. An sie erinnern heute Gedenktafeln am Österreichischen Tunneleingang und eine Gedenkstätte südlich des Passes am Ort des Südlagers in Slowenien.
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