Strudel und Felsen am andern Ufer prägten Leben und Glauben
Lepenski Vir
Die älteste Siedlung Europas
Vor über 8.000 Jahren entstand an der Donau die älteste geplante Siedlung Europas. Serbische Archäologen entdeckten in den 1960er Jahren an ihrer Uferseite Überreste der sehr frühen Zivilisation aus dem Mesolithikum (Übergang Alt-/Jungsteinzeit). Sie nannten den Ort "Lepenski Vir“, abgeleitet vom nahen Dorf Lepena und dem serbischen Wort für Strudel (Vir), wie sie die damals noch starke Donau-Strömungen verursachten und die Leben und Spiritualität der Menschen prägten.
Ab 1965 wurde ausgegraben, die Bedeutung allerdings erst 1967 erkannt, als man erste Steinzeit-Skulpturen entdeckte. Damit begann ein Wettlauf mit der Zeit: Der Staudamm „Eisernes Tor“ war bereits im Bau und der entstehender Stausee somit im Begriff, eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Europas zu überfluten.
Daher eine große Rettungsaktion: Archäologen arbeiten rund um die Uhr, um die Siedlung mit ihren einmaligen Trapez-Steinhäusern zu dokumentieren und auszugraben. Bis 1971 wird so alles blockweise auf ein 30 Meter höheres Niveau über dem neuen Ufer verlegt. Zunächst nur provisorisch geschützt entsteht schließlich bis 2010 das große Schutzschild aus Glas und Stahl. Es erlaubt die Betrachtung bei Tageslicht und den Blick auf den Treskavac-Felsen am rumänischen Ufer, der für die Bewohner kultische Bedeutung und auf den sie ihre ganze Siedlung ausrichteten.
Weiterführende Links:
> Wikipedia-Artikel | https://de.wikipedia.org/wiki/Lepenski_Vir
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