• Eisernes Tor (Donau-Defilee)
    Rumänisch: Porțile de Fier (Defileul Dunării)
    roadbookplus--eisernes-tor
    Kein Punkt, sondern ein über 100 km langes Tal –  Die Eisernen Tore


    Eisernes Tor
    Das einst so gefährliche Durchbruchstal der Donau

    Das Donaudefilee (Defileul Dunării) ist 134 km lang und einer der imposantesten Taldurchbrüche Europas (Clisura Dunării = "Donaudurchbruch). Im Deutschen ist sein Name »Eisernes Tor« allerdings etwas irreführend. Denn gemeint ist nicht ein Punkt, sondern das gesamte lange Durchbruchstal der Donau nach Osten hin zum Schwarzen Meer. Der rumänische Name ist verständlicher: »Porțile de Fier« heißt »Die Eisernen Tore«. Und so spricht man auch im Englischen im Plural von »The Iron Gates«.

    „Eisern“ heißen sie deshalb, weil es hart und gefährlich war, sie zu passieren. Denn bis zum Bau des Kraftwerks und der Aufstauung der Donau war hier ihr gefährlichster Abschnitt. Wegen der Stromschnellen, Sandbänke und tückischen Strömungen war er nur mit Lotsen passierbar. Deswegen wurde bereits auf Beschluss des Wiener Kongresses 1878 erstmals entschärft: Mit einem 8 km langen Kanal auf serbischer Seite an einigen Stromschnellen vorbei. Im »Sip-Kanal« war dann allerdings die Strömungs-geschwindigkeit so hoch, dass er flussaufwärts nur mit Treidel-Lokomotiven zu bewältigen war.

    Von 1968 bis 1972 bauten Jugoslawien und Rumänien zur endgültigen Entschärfung gemeinsam eine Talsperre und das Kraftwerk „Eisernes Tor 1“ als seinerzeit weltweit größtes Flusskraftwerk. Der aufgestaute Djerdapsee (Lacul Porțile de Fier) ist 150 km lang, bis zu 5,5 km breit und mit über 250 km² Fläche halb so groß wie der Bodensee. Dafür wurden 30.000 Menschen umgesiedelt. Viele Dörfer, das alte Orşova und die Flussinsel Ada Kaleh mit ihrer türkischen Exklave versanken. Und für Fische bildet die Staumauer nun ein unüberwindbares Hindernis, sodass speziell Störe nicht mehr zum Laichen in den Oberlauf der Donau gelangen.


    Sehenswürdigkeiten entlang des Donau-Defilees

    • Brücke ins Nichts
    • Insel Ostrovul (Wildpferde)
    • Babakaj-Felsen (Donau Äquator)
    • Burg Golubac (Serbisches Ufer)
    • Festung Laszlovar (ggü Golubac am RO-Ufer)
    • Gedenktafel (anlässlich der Regulierung)
    • Steinbruch + Wasserfall
    • Festung Drencovav (Ruine im Wasser)
    • Kohlewerk Cozla (Lost Place)
    • Lepenski Vir (Prähistorische Siedlung)
    • Burgruine Tricule (im Wasser)
    • Decebal-Staue (Europas Mount Rushmore)
    • Kloster Mraconia (klein aber fein)
    • Flusskraftwerk Eisernes Tor 1
    • Ada Kaleh (versunken, aber bemerkenswert)
    • Trajansbrücke (Überreste/Pfeiler an beiden Ufern)
      + Rekonstruiertes Element der Trajansbrücke
    • Trajanstafel (nur per Boot zu erreichen)


    Weiterführende Links:
    > Wikipedia-Artikel: Eisernes Tor | https://de.wikipedia.org/wiki/Eisernes_Tor




    <= zurück zur ÜBERSICHT