
Besuch von Papst Franziskus 2019 in Rumänien
Griechisch-katholische Kirche
In Rumänien heiraten katholische Priester mit päpstlichem Segen
Im mehrheitlich orthodoxen Rumänien sind Katholiken eine Minderheit. Dafür gibt es gleich zwei päpstliche Kirchen: Die römisch-katholische und die griechisch-katholische. Letztere sogar mit verheirateten Priestern.
Als die katholischen Habsburger 1699 nach Abwehr der Türken vor Wien auch die Herrschaft über Siebenbürgen erlangen, fanden sie dort kaum Katholiken. Die „Deutschen“ waren früh Protestanten geworden und auch die orthodoxen Rumänen tendierten inzwischen eher zum Calvinismus.
Daher machte man den Orthodoxen ein lukratives Angebot: Eine „Kirche eigenen Rechts“, die den Papst anerkennt, aber ihren byzantinischen Ritus behält. Der zwingt Priester nicht ins Zölibat, und so sind viele der heute 700 griechisch-katholischen Priester verheiratet und haben Kinder. Als Familienväter betreuen sie etwa 200.000 Gläubige der „Biserica Română Unită cu Roma, Greco-Catolică“ (= Die mit Rom vereinigte Rumänische Kirche, Griechisch-Katholisch).
Weiterführende Links:
> Wikipedia-Artikel | https://de.wikipedia.org/wiki/Rumänische_griechisch-katholische_Kirche
> Artikel auf Pro-Oriente | https://www.pro-oriente.at/ostkirchen/katholische-ostkirchen-einleitung/rumaenische-griechisch-katholische-kirche
Literatur:
- Sana, Silviu: The Forbidden Church. Greek-Catholics from North-West of Romania under the Communist Regime (1945-1989), Paris 2020.
- Bocşan, Nicolae: Die Rumänische Unierte Kirche am Ersten Vatikanischen Konzil, Frankfurt a.M. 2013.
- J. Marte u.a. (Hg.), Die Union der Rumänen Siebenbürgens mit der Kirche von Rom. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1701, Bukarest 2010.
- G. Feige, Rumänien, in: E. Gatz (Hg.), Kirche und Katholizismus seit 1945, Bd. 2, Paderborn 1999, 132-151.
- E. Chr. Suttner, Beiträge zur Kirchengeschichte der Rumänen, Wien/München 1978.
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