• Apollonia
    Albanisch: Apoloni/Apolonia
    Griechisch: Ἀπολλωνία (Apollōnía)
    Apollonia ist neben Butrint die wichtigste Ruinenstätte Albaniens. Und ähnlich romantisch. Deswegen sieht man auf dem weitläufigen Gelände neben den griechisch-römischen Hinterlassenschaften und einer phantastischen Klosterkirche fast immer Hochzeitspaare, die sich hier fotografieren lassen.


    Sehens- und Wissenswertes:

    Apollonia wurde 588 v. Chr. von Griechen aus Korfu (und Korinth) als Kolonie gegründet. Und zwar auf einem Hügel über der Vjosa, die damals bis zur Stadt schiffbar war. In römischer Zeit war dieser Seehafen wichtige Station auf der von Rom nach Byzanz verlaufenden Via Egnatia. Fast tausend Jahre war Apollonia so ein wichtiges städtisches Zentrum. Im 4. Jahrhundert umfasste das Gebiet der wohlhabenden freien Stadt (civitas libera), die keine Steuern zahlen musste, 81 Hektar und war von einer vier Kilometer langen Mauer umgeben.

    Das Gelände ist weitläufig, aber gut ausgeschildert. Besonders lohnend sind:

    • Das Buleuterion
      der Versammlungsraum für den Stadtrat (βουλή boulḗ) der griechischen Polis.
       
    • Das Agonotheten-Monument
      liegt am Buleuterion und ist inzwischen zum Symbol albanischer Archäologie geworden. Von den Römern im 2. Jahrhundert gebaut, wurde es 1976 albanischen teilweise wieder aufgebaut. Benannt nach zwei Kampfrichtern (griechisch: Agonothetes), über die sich Inschrift am Gebäude erwähnt findet.
       
    • Das Theater
      ist nicht so gut erhalten und bislang nur teilweise freigelegt, bot aber immerhin 7.000 Besuchern Platz.
       
    • Das Nymphäum
      dessen Ruinen (Brunnenanlage) rund 400 Meter nördlich des Theaters liegen. Der große und und reich verzierte Trinkbrunnen-Anlage wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. errichtet und von einer noch heute fließenden unterirdischen Wasserquelle gespeist, die noch heute fließt. Sie wurde nur etwa 100 lang benutzt, bis ein Erdrutsch die sie verschüttete. 1962 wiederentdeckt ist es das heute am besten erhaltene Bauwerk des antiken Apollonia.  
       
    • Die Große Stoa
      liegt gleich vor dem Odeon und führt direkt zur Agora. Die Säulenhalle bot einen Ausblick über die Umgebung und das Adriatische Meer. Es ist das am besten erhaltene Bauwerk aus der griechischen Klassik und wurde bis weit ins 2. Jahrhundert n. Chr. benutzt. 36 achteckige dorische Säulen teilen die Allee in zwei parallele Fußwege. Möglicherweise gab es noch ein zweites Geschoss, das mit ionischen Säulen geschmückt war. Die zum Hügel gelegene Wand besaß 14 Nischen, die sowohl als Stützung fürs Gebäude fungierten, als auch Platz für Skulpturen von antiken Philosophen boten. Einige von ihnen datieren bis weit ins 2. Jahrhundert n. Chr. und wurden während der Ausgrabungen von Léon Rey entdeckt. Archäologen behaupten, dass die Stoa für das Stadtleben Apollonias besonders wichtig war, da sie den besten Standort der Stadt hatte, von wo man die ganze Gegend gut beobachten konnte. Im Spaziergang wurden philosophische Debatten gehalten und hitzige Diskussionen geführt, die sich um wichtige Fragen drehten, welche die Stadteinwohner betrafen.



    Sehenswert ist auch die schöne Kirche des Klosters Shën Meri, das im 9. Jahrhundert in den Ruinen der Stadt gegründet wurde.

    Und nach getaner Besichtigung kann man sich prima im Café/Restaurant auf dem Hügel stärken: Man sitzt unter Olivenbäumen und genießt den tollen Ausblick über die Ebene der Myzeqe, die in der Antike von eben hier beherrscht wurde.


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    APOLLONIA---Monument_of_Agonothetes---WIKI-600x400
    Das teilweise wieder aufgebaute "Monument der Agonotheten"





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